Warum Nachhaltigkeit bei den Daten beginnt: Die Rolle von digitalen ESG-Managementsystemen
Seit dem delegierten Rechtsakt der EU aus dem Jahr 2023 ist die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) für Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitenden oder mehr als 50 Millionen Euro Nettoumsatz nicht mehr optional, sondern verpflichtend. Insbesondere mit der Aufnahme der nicht-finanziellen Nachhaltigkeitskennzahlen aus den Bereichen ESG (Ecological, Social & Governance) in den Lagebericht, unterliegen die erhobenen Daten der Wirtschaftsprüfung (Quelle: PwC). Analog zur Finanzberichterstattung bedeutet dies eine erhöhte Sorgfaltspflicht im Umgang mit den Daten. Bei bis zu 1.200 möglichen Datenpunkten, die für die Berichterstattung erforderlich sein können, ist der Einsatz von ESG-Managementsystemen so gut wie unerlässlich. Diese Systeme ermöglichen es Unternehmen, die erforderlichen Nachhaltigkeitsdaten effizient zu erfassen und in der notwendigen Datenqualität bereitzustellen. Das Ziel ist es, gesetzeskonform zu berichten und alle Daten in Hinblick auf Klimastrategien, Risiken und Chancen für eine nachhaltige Transformation zu analysieren.
Datenqualität als Fundament der CSRD-Berichterstattung
Datenqualität im Allgemeinen umfasst wesentliche Aspekte wie Konsistenz, Aktualität und Relevanz. Bevor sich Unternehmen jedoch mit der Datenqualität befassen, müssen sie sicherstellen, dass alle erforderlichen Datenpunkte verfügbar sind. In der CSRD-Praxis bedeutet dies eine doppelte Wesentlichkeitsanalyse, d.h. die Identifizierung der wichtigsten Nachhaltigkeitsfaktoren im Unternehmen. Als Ergebnis dieser internen Unternehmens- und Wertschöpfungsanalyse, sowie der Befragung externer Stakeholder, ergeben sich die wesentlichen Themenbereiche. Diese bilden die Grundlage für die Berichterstattung – als Auswahl der relevanten in der CSRD zu berichtenden Datenpunkte. Die Daten müssen nun vollständig und standardisiert aus verschiedenen Abteilungen – wie Produktion, Einkauf oder Personal – erfasst werden.
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Daten und der Datenqualität ist die Vergleichbarkeit über verschiedene Zeiträume hinweg. Unternehmen müssen ihre Fortschritte nicht nur in absoluten Zahlen, sondern auch in Relation zu den Vorjahren darstellen können. Dies erfordert ein kontinuierliches Monitoring und eine regelmäßige Anpassung der Erhebungsprozesse. Die Herausforderungen bei der Erhebung von Nachhaltigkeitsdaten ergeben sich heute vor allem aus der Neuartigkeit der immer spezifischer werden gesetzlichen Anforderungen.
Nachhaltigkeitsmanagement digital denken: Herausforderungen und Chancen
Die Herausforderung besteht hierbei vor allem in der Sammlung und Zusammenführung der Daten für eine zentrale Auswertung. Aufgrund ihrer Interdisziplinarität liegen ESG-Daten häufig dezentral in unterschiedlichen Systemen über verschiedene Abteilungen und Verantwortungsbereiche hinweg vor. Daher stellt die CSRD-Umsetzung bereits intern eine Multi-Stakeholder-Aufgabe dar: Dies erfordert einerseits Expert:innen, die sich aktiv mit den aktuellen und kommenden gesetzlichen Nachhaltigkeitsanforderungen wie der CSRD, Taxonomie oder CSDDD (Corporate Sustainability Due Diligence Directive) auseinandersetzen (oftmals in der Rolle des Chief Sustainability Officers). Andererseits unterstreicht die Datenkomplexität die Zusammenarbeit der Nachhaltigkeitsexpert:innen mit den Prozessverantwortlichen im Unternehmen. Außerdem bedarf es einer klaren Digitalisierungsstrategie und der Einbindung der IT-Verantwortlichen. Diese Menge an Faktoren kann schnell zur Herausforderung werden.
Die Erfüllung und Sicherstellung der Compliance mit der CSRD geht somit mit einer Anpassung der Unternehmensprozesse einher. Die Herausforderungen der Prozessoptimierung Datensammlung, als auch der Koordination aller Stakeholder ist ohne systemische Hilfe ein fast nicht zu bewältigender und ressourcenintensiver Aufwand. Deshalb lohnt es sich hier die Chancen der Digitalisierung zu nutzen und ein ESG-Managementsystem einzuführen. Liegen Nachhaltigkeitsdaten in der notwendigen Quantität und Qualität vor, können diese digitalen Managementsysteme viele Möglichkeiten in der Sicherung von Wettbewerbsvorteilen und insbesondere auch in der Schaffung von Unternehmensresilienz durch eine nachhaltige Transformation bieten.
Wie Sie mit digitalen ESG-Managementsystemen Ihre Berichterstattung optimieren
Moderne Technologien wie Cloud-Lösungen, Künstliche Intelligenz und spezialisierte ESG-Managementsysteme unterstützen Unternehmen bereits heute dabei, ESG-Daten in Echtzeit zu erfassen und zu analysieren, die Berichterstattung zu automatisieren oder sogar Handlungsempfehlungen zu erarbeiten. Automatisierte Validierungsprozesse stellen sicher, dass fehlerhafte oder inkonsistente Daten sofort erkannt und korrigiert werden können. So können Unternehmen datengestützt fundierte Entscheidungen für eine nachhaltige Zukunft treffen.
“Die Zukunft liegt nicht in Excel – die Zukunft der Nachhaltigkeit liegt in den Daten und ihrer Qualität.“ ist sich unsere ESG-Managementsystem-Expertin Carolin Rautenberg sicher. Als erster akkreditierter und zertifizierter Salesforce-Partner in Deutschland haben wir bei Eigenherd seit 2019 die Einführung der Salesforce Net Zero Cloud bei unseren Kund:innen erfolgreich realisiert. Damit unterstützen wir sie nicht nur bei ihrer digitalen Transformation, sondern auch dabei, Nachhaltigkeit aktiv in ihre Geschäftsprozesse zu integrieren.
Dazu tauschte sich Carolin auch auf dem Sustainability Summit 2024 im Rahmen der Podiumsdiskussion „Messbarkeit und Transparenz“ mit Nachhaltigkeitsmanager:innen aus. Unter der Leitfrage “Wie erreichen Unternehmen Transparenz über ihren CO2-Footprint sowie die Herkunft ihrer Produkte?” wurde diskutiert, inwiefern Daten und dere Qualität geschaffen werden können und warum diese die Grundbausteine von Nachhaltigkeit bilden.
Auf die Frage, was sie unter der Bedeutung von Daten in Bezug auf die Wertschöpfungskette von Unternehmen verstehe, antwortete Carolin: “Daten bringen Transparenz – denn Transparenz ist im Grunde eine Aufgabe der Datenbeschaffung, der Konsolidierung und der lesbaren Ausgabe in Berichtsform. Dann haben wir schwarz auf weiß, wo Unternehmen mit ihren Emissionen in der Wertschöpfungs- und Lieferkette stehen – und können Lücken und Handlungspotenziale identifizieren. Daten und deren Qualität würde ich in diesem Zusammenhang also mit einem ganzheitlichen, nachhaltigkeitsorientierten Blick auf meine Unternehmenssituation übersetzen“.
Schauen Sie sich hier direkt die Aufzeichnung der Panel-Diskussion vom Sustainability Summit 2024 an:
Wie sich Inter.link durch den Einsatz der Net Zero Cloud zum ersten kohlenstoffneutralen Netzwerkprovider entwickelt
Bis spätestens 2030 möchte Inter.link spätestens ein Netto-Null-Unternehmen sein. Um dieses Ziel zu erreichen, benötigt das Unternehmen eine Lösung, mit der es seine Scope-1-Emissionen (direkte Emissionen aus unternehmenseigenen und kontrollierten Ressourcen), Scope-2-Emissionen (Emissionen aus der Erzeugung zugekaufter Energie) und Scope-3-Emissionen (alle indirekten Emissionen, die in der Wertschöpfungskette oder im Zusammenhang mit dem Betrieb des Unternehmens entstehen) erfassen und nachverfolgen kann. 2022 entschied sich Inter.link für die Einführung von Net Zero Cloud, dem umfassenden ESG-Nachhaltigkeitsmanagementsystem von Salesforce.
Mit Eigenherd als Beratungs- und Implementierungspartner konnte ein erfolgreiches Nachhaltigkeitsreporting realisiert werden, das eine 360°-Sicht auf alle kohlenstoffbezogenen Daten, Echtzeit-Reporting mit aussagekräftigen Dashboards, eine einfachere und kostengünstigere Erfassung durch Automatisierung und die Integration der Net Zero Cloud in die bestehende Salesforce-Plattform für maximale Transparenz und Zusammenarbeit aller Systeme umfasst. Lesen Sie hier die vollständige Erfolgsgeschichte.
Sollten Sie Fragen zum digitalen Nachhaltigkeitsmanagement oder der Net Zero Cloud von Salesforce haben, kontaktieren Sie uns gerne über anfrage@eigenherd.com. Wir freuen uns auf den Austausch!